Reisebericht

Samstag

Zug ab Brugg 0913 nach Genève Aeroport, Abflug Genève-Cointrin nach Budapest mit Easyjet um 1430; so lautete der diesjährige Reiseplan des mpr-Travelclub. Auf der Zugfahrt, entlang des Bieler- und des Genfersees, studierten wir den Reiseführer, besprachen mögliche Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten, suchten nach Hotels und tranken Kaffee. Unser Airbus A-319 der Easyjet hob dann pünktlich von der Startbahn in Genf ab, der Himmel etwas wolkenverhangen, und nach einer Flugzeit von etwas mehr als eineinhalb Stunden landeten wir im ebenfalls bewölkten Budapest.
Nun stand der Transfer ins Stadtzentrum mit Bus und Metro an. Erstmals kam touristische Ratlosigkeit auf; wo und wie löst man ein gültiges Busbillet, welche Zonen, was wenn man anstatt Kleingeld für den Automaten nur grosse Scheine im Portemonnaie hat? Problem gelöst- kamen wir an der Metrostation an und befanden uns bereits mitten im Alltagsleben der Budapester. Mit dem 3-Tagespass der Metro in der Tasche fuhren wir ins Zentrum der Stadt, zum Déak Ferenc Tér, dem Kreuzungspunkt der drei Metrolinien. Dort sprach uns Giuseppe, ein pensionierter Hotelier, an: Er habe ein privates Zimmer zu vermieten. Wir folgten ihm und besichtigten das Appartement in einem typischen Ostblock-Stadthaus. Der Raum etwa vier Meter hoch, das Zimmer einfach mit einem Doppel- und einem Einzelbett eingerichtet, Dusche/ WC, Küche für 10,- Euro pro Nacht; hier bleiben wir für drei Nächte.
Nach einer kurzen Verschnaufpause machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt der “Perle an der Donau“. Hier entdeckten wir eine moderne Einkaufsstrasse in einer historischen Umgebung und eine Vielfalt an Restaurants. Schliesslich kehrten wir im “Duo“ ein, traditionell eingerichtet in einem alten Gewölbekeller, als Vorspeise eine würzige Gulaschsuppe und dann ein gutes Hauptgericht, dazu ungarisches Bier und live Zigeunermusik; ein guter Start in den Abend.
Nun war es Zeit für den Ausgang, und wir entschieden uns für das Irish-Pub “Cat“ bei der Metro-Station “Astoria“. Anfangs war das Pub noch etwas leer, doch nach und nach trafen neue Gäste ein. Wir diskutierten dies und jenes, und als dann eine Gruppe Frauen auftauchte, alle mit farbigen Perücken auf dem Kopf, war der Abend lanciert. Sie waren aus England, genauer from Wales, und feierten den Polterabend einer Kollegin. Ihr zukünftiger Ehemann weilte währenddessen in Amsterdam, aha – Amsterdam, und feierte seinen Polterabend. Wie es sich für einen richtigen Polterabend gehört, musste die zukünftige Braut einige knifflige Aufgaben lösen. So hatte sie sich den schönsten Mann im Lokal auszusuchen und musste ihn überzeugen, ihr einen Drink zu spendieren. Natürlich wurde einer von uns ausgewählt, und die holde Dame wurde dann auch zu einem Gin Tonic eingeladen. Weitere, absolut jugendfreie Aufgaben sorgten für einen stimmungsvollen und heiteren Abend (Could I borrow a condom from you, I need to blow it up). Zwischendurch verabschiedeten wir uns kurzzeitig von der Party, genossen einen Mc Chicken zwei Blocks entfernt, und kehrten dann ins Pub zurück. Dort verbrachten wir weitere lustige Stunden und machten uns dann irgendwann auf den Heimweg in unsere Privat-Residenz. (m)