Reisebericht

Montag

Etwas früher als am Vortag verliessen wir unser Appartement. Es war noch immer kalt draussen. Der Wind war abgeklungen, dafür regnete es. Wir nahmen es gelassen, Sonnenschein hatte niemand erwartet.
Wenige Minuten nach Neun erreichten wir das Kaffeehaus auf dem Burgberg, in dem wir uns zum Tagesbeginn eine Macchiato gönnen wollten. Das Kaffehaus hatte geschlossen. Bis Zehn wollten wir nicht warten und so gingen die einen ins Hilton, der andere in den Mac. Die Macchiato tranken wir um zehn, dann konnte der Tag beginnen.
Wir bummelten durch die Váci Utca auf der Suche nach irgenwas, das zu kaufen es sich lohnte. Aber die Preise der Budapester Bahnhofstrasse waren zu hoch und wir entschieden, unser Glück in einem Shoppingcenter zu versuchen.
Drei Metrostationen weiter, dieselben Läden, dieselben Preise, alle Topmarken der Welt, Touristen und Vertreter der Oberschicht von Budapest. Vier Metrostationen zurück sah es dann besser aus. Vor allem für mich, ich fand endlich Badhosen. Und was für welche!
Zitat Meini: "Das send die grüsigschte Badhose woni je gseh ha!"Aber für 180 Forinth (ca. 1.20SFR) kann man auch nicht mehr erwarten, als ein paar mit allen Leuchtfarben ausgestattete Hawaiibadhosen."
Wir betraten die Markthalle. Hier wurde allerlei Gemüse und Fleisch feilgeboten, vor allem Paprika und Salami. Bald kauten wir an einer Salami "nid scharf". "Nid scharf " bedeutet jedoch für Schweizer, dass sie dennoch ins Schwitzen kommen. Im 1.Stock, der Stoffabteilung, kauften Phippo und ich ein Bier mit Glas, Meini kaufte ein Glas ohne Bier und bezahlte das Doppelte.
Vor dem Eindunkeln machten wir uns auf den Weg zum Szecheny-Bad. Es tat gut, unsere mittlerweile müden Glieder ins warme Wasser zu legen. So gut, dass Meini beim anschliessenden Duschen noch ganz beduselt schien. Er seifte sich genüsslich mit einem liegengebliebenen Shampoo ein. Als der rechtsmässige Besitzer zurückkam, um sein Shampoo zu holen, fragte der von oben bis unten eingeschaumte Meini: "Can I have some?" Der ungarische Kasten schaute Meini verständnislos an, liess ihn aber glücklicherweise gewähren. :-))
Das Abendessen beim Chinesen war zwar nicht so edel wie die beiden Tage zuvor, aber es war höllisch gut!
Das Nachtleben am Montag Abend ist sogar in einer Millionenstadt wie Budapest nicht allzu berauschend. Gegen Mitternacht hatten wir Mühe einen Club zu finden, in dem noch was los war. Trotzdem zogen zwei Hengste nochmals los, um ihr Glück zu versuchen....... (r)